Die Zeitarbeitsbranche in Zahlen – ein Überblick
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Über die Jahre hinweg hat sich die Zeitarbeit unter Arbeitnehmern einen eher schlechten Ruf angeeignet. Grund dafür ist die Annahme, dass es sich dabei um befristete Einsätze bei unattraktiven Tätigkeiten und mittelmäßiger Bezahlung handelt. Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit!
Zeitarbeit bedeutet nichts anderes als „Arbeiten auf Zeit“. Dabei ist der Zeitarbeitnehmer in der Regel unbefristet bei einem Zeitarbeitsunternehmen angestellt und fest unter Vertrag. Die Verleihfirma setzt den Mitarbeiter jedoch nicht auf eigenen Arbeitsplätze ein, sondern bei seinen Kunden, die vorrübergehende Personalengpässe haben. Deshalb wird Zeitarbeit auch „Arbeitnehmerüberlassung“ genannt. Im Grunde sind Arbeitnehmer aus allen Stufen und Tätigkeitsfeldern für die Zeitarbeit qualifiziert. Besonders häufig werden Zeitarbeiter in den Bereichen Metall- und Elektronik, Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit eingesetzt.
Dieses Modell hat viele Vorteile, die manche gar nicht kennen und von denen sowohl Fach- als auch Führungskräfte profitieren können: Sie sammeln verschiedene Erfahrungen bei gleicher Entlohnung und behalten ihre Flexibilität, haben aber gleichzeitig ein sicheres Arbeitsverhältnis. Manchen Zeitarbeitnehmern gefällt diese Situation sogar so gut, dass sie sie nicht verändern möchten. Warum?
Zeitarbeit ist eine gute Möglichkeit, um sich in kürzester Zeit in verschiedenen Unternehmen, Branchen oder Positionen auszuprobieren und Berufserfahrung anzueignen. Leiharbeitnehmer sind von Zeit zu Zeit in unterschiedlichen Unternehmen tätig und bauen dort nicht nur ihr Know-how aus und bringen ihre Qualifikationen auf den neuesten Stand, sondern sammeln auch berufliche Referenzen. Für junge Menschen ist das besonders attraktiv, um sich Orientierung zu schaffen. Manchmal ist daraufhin sogar eine Übernahme in eine Festanstellung möglich.
Das Modell der Arbeitnehmerüberlassung kann den Einstieg in die Berufswelt erleichtern. Insbesondere Arbeitslosen, arbeitsmarktfernen Menschen sowie Berufsrückkehrern nach Elternzeit oder längerem Krankheitsausfall bietet die Zeitarbeit eine Perspektive auf Beschäftigung und berufliche Weiterbildung. Besonders wenn die nötigen Kontakte fehlen oder das fachliche Wissen nicht mehr ganz aktuell ist, sind Zeitarbeitsfirmen gute Türöffner beim Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag. Damit steht Rückkehrern der Arbeitsmarkt wieder offen.
Flexibilität gehört zu den größten Vorteilen der Zeitarbeit. Gerade die jüngere Generation tut sich oft schwer, sich auf ein Unternehmen, eine Branche, einen Arbeitgeber und einen spezifischen Aufgabenbereich festzulegen. Mit Leiharbeit bleiben Arbeitnehmer flexibel und müssen sich nicht binden. Dabei ist es auch möglich, exklusive Stellen zu besetzen, etwa im Projektbereich. Zum Beispiel werden häufig Projektmanager in den Bereichen IT oder Ingenieurwesen gesucht, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums bei führenden Unternehmen Entwicklungsprojekte planen, durchführen und überwachen. Und selbst, wenn eine Stelle nicht die richtige ist, ist der Wechsel absehbar.
Der Eindruck, dass Zeitarbeitnehmer nicht fest angestellt seien, ist falsch. Bei dem Personaldienstleister sind sie fest angestellt und haben die gleiche Sicherheit, wie bei jedem anderen Arbeitgeber. Der Unterschied besteht darin, dass die Zeitarbeitsfirma sie immer wieder für befristete Einsätze in verschiedene Unternehmen vermittelt, die gerade vorübergehend Bedarf an Personal haben.
Das Gute bei der Leiharbeit ist, dass Beschäftigte auch dann ihre Bezahlung bekommen, wenn sie für kurze Zeit nicht im Einsatz sind. Während die Jobsuche wieder von vorne losgeht, wenn ein gewöhnlicher befristeter Arbeitsvertrag aufläuft, haben Zeitarbeiter auch ohne erneute Jobsuche schon kurze Zeit später eine neue Beschäftigung.
Auf Grundlage des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG), das 2017 in Kraft trat, werden Gehälter in der Zeitarbeit auf Basis von Tarifverträgen gezahlt. Mit neun Euro pro Stunde liegt der Mindestlohn bei Zeitarbeit sogar über dem deutschlandweiten Mindestlohn bei Festanstellung. In einigen Fällen gibt es überdies Branchenzuschläge, sodass das Gehalt dann höher ausfällt. Nach dem Equal-Pay-Prinzip haben Leiharbeitnehmer nach neun Monaten außerdem Anspruch auf den gleichen Lohn wie das Stammpersonal. Hinzukommen können Zuschläge sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
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