Master Vendor vs. Managed Service Provider: Das ist der Unterschied
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Nicht selten entscheiden sich Unternehmen dazu, Teilbereiche ihres Betriebes an einen externen Dienstleister zu vergeben. Das Ziel besteht dann meistens darin, internen Aufwand zu reduzieren und den Fokus wieder auf die eigenen Kernkompetenzen zu legen. Das gilt auch für die Beauftragung eines Personaldienstleisters. Die Möglichkeiten sind hier jedoch vielfältig und stark von den Strukturen des jeweiligen Unternehmens abhängig. Welche Modelle es in der Personaldienstleistung gibt und für welche Bedarfe diese geeignet sind, zeigen wir hier auf.
Viele Branchen verzeichnen saisonale Auftragsschwankungen. Während beispielsweise die Touristik ein Hoch zur Sommerzeit erlebt, entsteht für Spielzeughersteller ein Auftragshoch in der Weihnachts- bzw. Vorweihnachtszeit. Bei Auftragsschwankungen müssen sich Unternehmen immer wieder frühzeitig um den passenden Personalbedarf kümmern oder beim Abflachen der Auftragslage Kündigungen aussprechen. Um diesen planerischen Mehraufwand zu reduzieren, können Unternehmen die Personalbeschaffung an einen Personaldienstleister, der flexibel zur gewünschten Zeit das passende Personal stellt, vergeben. Man spricht hier von Arbeitnehmerüberlassung. Aber nicht nur für vorhersehbare Schwankungen ist Arbeitnehmerüberlassung die Lösung, sondern auch bei schlecht planbarer Auftragslage. Denn zuverlässige Dienstleister können innerhalb weniger Tage – abhängig von der gewünschten Qualifikation und der Anzahl der benötigen Mitarbeiter – das passende Personal stellen. Ebenso wie die Auftragslage bestimmen auch interne Personalausfälle durch Krankheit und Urlaub den Personalbedarf. Die Arbeitnehmerüberlassung ist ein flexibles Werkzeug, das dabei hilft, die Ausfallzeiten der eigenen Mitarbeiter auszugleichen.
Wenn ein externer Dienstleister die Personalsuche übernehmen soll, die Direktvermittlung jedoch nicht in Frage kommt, stellt die temporäre Überlassung eine gute Alternative dar. Viele Unternehmen möchten potenzielle neue Mitarbeiter zunächst über einen längeren Zeitraum hinweg kennenlernen. Die temporäre Überlassung, eine Kombination aus Direktvermittlung und Arbeitnehmerüberlassung, bietet einen Mittelweg.
Einen externen Dienstleister für die Personalsuche zu beauftragen, empfiehlt sich nicht nur bei dringendem Bedarf, den es schnellstmöglich zu decken gilt, sondern auch, wenn auf die Expertise des Dienstleisters gesetzt wird. Gute Personaldienstleister weisen entsprechende Kenntnisse und die nötige Erfahrung auf, um gezielt an potenzielle Kandidaten heranzutreten. Nicht zuletzt kann ein Dienstleister in der Regel auf ein Netzwerk an verschiedenen Kandidaten zugreifen.
Die Phase der Arbeitnehmerüberlassung hat das Ziel des Kennenlernens auf beiden Seiten und soll das Fehlbesetzungsrisiko vor der finalen Einstellung minimieren.
Für alle Unternehmen, die sich eine intensive Betreuung mit ortsgebundenem Ansprechpartner wünschen, ist das On-Site Management die ideale Lösung. Ein Mitarbeiter des beauftragten Personaldienstleisters erhält ein Büro in den Räumlichkeiten des Kunden und ist somit vollumfänglich für das Unternehmen und die eingesetzten Zeitarbeitnehmer da. Der Vorteil für den Kunden: kurze Wege, schnellere Reaktionszeiten und ein persönlicher Austausch.
Das Master-Vendor-Modell sieht vor, dass einem Personaldienstleister die Koordination aller Zeitarbeitnehmer übertragen wird. Er nimmt somit die Rolle des Master Vendors (zu Deutsch: Hauptverkäufer) ein. Dieses Modell bietet sich insbesondere dann an, wenn ein Unternehmen mit vielen Personaldienstleistern zusammenarbeitet und zur Aufwandsminimierung einem Dienstleister die volle Verantwortung übertragen will. Somit hat der Kunde einen festen Ansprechpartner für jegliche Belange betreffend der eingesetzten Zeitarbeitnehmer und erspart sich die Kommunikation mit vielen verschiedenen Ansprechpartnern. Darüber hinaus gibt es einheitliche Verrechnungssätze und Rahmenbedingungen bezüglich der Arbeitnehmerüberlassung, was die Komplexität zusätzlich reduziert.